Alles, was Sie über die berühmten World Marathon Majors wissen sollten (2024)

Jedes Jahr werden mehr als 800 Marathons ausgerichtet, aber nur sechs davon tragen den Titel World Marathon Major: der Tokyo Marathon, Boston Marathon, London Marathon, Berlin Marathon, Chicago Marathon und New York City Marathon.

Diese Marathons gehören zu den prestigeträchtigsten und begehrtesten der Welt, da Amateurläufer sowie die Elite-Athleten au 42,195 km über einige der berühmtesten Straßen der Welt laufen.

Viele Läufer*innen träumen davon, einmal im Leben an einem Marathon-Major teilzunehmen. Die besonders ehrgeizigeren wollen nicht nur die Medaille eines Major Marathons erhalten, sondern alle sechs. Wer das schafft, gehört zu den besten Marathonläufer*innen und erhält eine Sechs-Sterne-Medaille.

Die Leistungssportlerinnen haben bei den World Marathon Majors im Laufe der Jahre eine Reihe von Rekorden gebrochen. Dazu zählt der aktuelle Weltrekord der Männer von 2:01:09, der vom Kenianer Eliud Kipchoge beim Berlin-Marathon 2022 aufgestellt wurde und Brigid Kosgei brach den Frauenweltrekord mit einer Zeit von 2:14:04 beim Chicago-Marathon 2019.

Der Tokio-Marathon

Der Tokio-Marathon, der 2007 zum ersten Mal stattfand, ist traditionell das erste Rennen des Jahres der Major Marathons und findet immer am ersten Sonntag im März statt. Dieser Marathon wurde offiziell 2012 Teil der Majors.

Die Strecke startet vom Metropolitan Government Building in Shinjuku und schlängelt sich danach durch die Stadt. Bei der zweiten Hälfte des Marathons laufen die Athlet*innen eine Kurve und es folgt eine ähnliche Strecke fast entlang der bisherigen Route. Auf dem Weg zur Ziellinie können die Läufer*innen einen Blick werfen auf den Kaiserpalast, den Tokyo Tower, die Altstadt von Asakusa und vieles mehr genießen, bevor der Marathon im Tokyo International Exhibition Center endet.

Der erste Sieger bei den Männern war 2007 der Kenianer Daniel Njenga und die erste Frau, welche die Ziellinie überquerte war die Japanerin Niiya Hitomi war.

Tokio-Marathon in Zahlen

Streckenrekord Männer:

• Eliud Kipchoge, Kenia, 2022 (2:02:40)

Streckenrekord Damen:

• Brigid Kosgei, Kenia, 2022 (2:16:02)

Streckenrekord im Rollstuhlfahren der Männer:

• Suzuki Tomoki, Japan, 2020 (1:21:52)

Streckenrekord im Rollstuhlfahren der Frauen:

• Kina Tsubasa, Japan, 2020 (1:40:00)

Anzahl der Läufer*innen (2023)

• 38.000 Personen

Der Boston-Marathon

Der Boston-Marathon findet traditionell in den USA am dritten Montag im April statt, an dem gleichzeit der Patriots' Day gefeiert wird.

Das Rennen ist der älteste jährliche Marathon der Welt und wurde erstmals 1897 ausgetragen. Der erste Wettkampf wurde vom Marathonlauf bei den Olympischen Spielen 1896 in Athen inspiriert

Anfangs war die Teilnahme am Rennen nur den Männern gestattet, das änderte sich 1966, als Roberta Gibb trotz Verbot antrat und die Strecke in 3:21:40 Stunden absolvierte. Damit ließ sie viele Männer hinter sich. Schließlich durften 1972 offiziell weibliche Läuferinnen teilnehmen.

Die Strecke des Boston-Marathons beginnt im Hopkinton State Park und führt an einer Reihe von lokalen Sehenswürdigkeiten vorbei, darunter der Ashland Clock Tower, der Natick Center Cultural District und die Forever Young-Statue. Diese Statur wurde zum Gedenken an Johnny Kelley aufgestellt. Der 61-fache Boston-Marathon-Teilnehmer verstarb 2004 während des Marathon, noch bevor er die Ziellinie am Copley Square erreichen konnte.

Der erste Sieger bei den Männern war der US-Amerikaner John J. McDermott, der 1897 in 2:55:10 Stunden ins Ziel kam. Die Amerikanerin Nina Kuscsik war die erste Frau, die das offizielle Frauenrennen im Jahr 1972 gewann.

Der Boston-Marathon in Zahlen

Streckenrekord Männer:

• Geoffrey Mutai, Kenia, 2011 (2:03:02)

Streckenrekord Damen:

• Bezunesh Deba, Äthiopien, 2014 (2:19:59)

Streckenrekord im Rollstuhl der Männer:

• Marcel Hug, Schweiz, 2017 (1:18:03)

Streckenrekord im Rollstuhl der Frauen:

• Manuela Schar, Schweiz, 2019 (1:34:19)

Weltrekord der Männer beim Boston-Marathon:

• Suh Yun-bok, Republik Korea, 1947 (2:25:39)

Weltrekord der Frauen beim Boston-Marathon:

• Joan Benoit, USA, 1983 (2:22:43)

Anzahl der Läufer*innen (2022):

• 30.000 Personen

Der London-Marathon

Bisher wurden bereits sieben Weltrekorde beim London-Marathon aufgestellt, darunter der schnellste Streckenrekord aller Zeiten.

Der Marathon wurde zum ersten Mal 1981 organisiert. Der Goldmedaillengewinner im 3000m-Hindernislauf von Melbourne 1956, Chris Brasher, wurde 1979 vom New York City Marathon inspiriert und hatte die Idee, einen neuen Marathon in London ins Leben zu rufen.

Auf der Strecke des Londoner Marathons können die Athlet*innen eine Reihe von Sehenswürdigkeiten im Vorbeilaufen sehen, wie das berühmte Cutty Sark-Schiff, das London Eye, Big Ben und sogar der Tower of London, bevor sie das Ziel auf der Straße „The Mall“ erreichen, welche auch zum Buckingham Palace führt.

Beim ersten London-Marathon gab es einen geteilten ersten Platz bei den Männern, wobei der US-Amerikaner Dick Beardsley und der Norweger Inge Simonsen gemeinsam in 2:11:48 die Ziellinie überquerten. Das erste Frauenrennen gewann die Lokalmatadorin Joyce Smith, die sich auch beim zweiten Rennen im Jahr 1982 den ersten Platz sicherte.

Der London-Marathon in Zahlen

Streckenrekord Männer:

• Eliud Kipchoge, Kenia, 2019 (2:02:37)

Streckenrekord Frauen:

• Paula Radcliffe, Großbritannien, 2003 (2:15:25)

Streckenrekord im Rollstuhlfahren der Männer:

• Marcel Hug, Schweiz, 2021 (1:26:27)

Streckenrekord im Rollstuhlfahren der Frauen:

• Manuela Schar, Schweiz, 2021 (1:39:52)

Weltrekord der Männer beim London-Marathon:

• Khalid Khannouchi, USA, 2002 (2:05:38)

Weltrekorde der Frauen beim London-Marathon:

• Mary Keitany, Kenia, 2017 (2:17:01)
• Paula Radcliffe, Großbritannien, 2005 (2:17:42)
• Paula Radcliffe, Großbritannien, 2003 (2:15:25) - gemischt
• Ingrid Kristiansen, Norwegen, 1985 (2:21:06)
• Grete Waitz, Norwegen, 1983 (2:25:29)

Anzahl der Läufer*innen (2022):

• 40.000 Personen

Der Berlin-Marathon

Wenn Sie auf der Suche nach der schnellsten Marathon-Major-Strecke der Welt sind, dann sind Sie in Deutschlands Hauptstadt genau richtig. Insgesamt wurden beim Berlin-Marathon 12 Weltrekorde (darunter die letzten acht der Männer) aufgestellt, darunter der aktuelle Männer-Weltrekord von 2:01:09 Stunden, den Eliud Kipchoge erst im vergangenen Jahr aufgestellt hat und in diesem Jahr wieder überbieten will.

Der Berlin-Marathon findet am letzten Wochenende im September statt. Es handelt sich dabei um flache und kürzere Strecke, die am berühmten Brandenburger Tor beginnt und endet. Das Rennen wurde erstmals 1974 vom lokalen Bäcker Horst Milde ins Leben gerufen, bei der ersten Ausgabe gewann bei den Männern der Westdeutsche Gunter Hallas (2:44:53) und bei den Frauen lief Jutta von Hasse (3:22:01) als erste über die Ziellinie.

Der Berlin-Marathon in Zahlen

Streckenrekord Männer:

• Eliud Kipchoge, Kenia, 2022 (2:01:09)

Streckenrekord Frauen:

• Tigist Assefa, Äthiopien, 2022 (2:15:37)

Streckenrekord im Rollstuhl der Männer:

• Heinz Frei, Schweiz, 1997 (1:21:39)

Streckenrekord im Rollstuhl der Frauen:

• Manuela Schar, Schweiz, 2018 (1:36:53)

Weltrekorde der Männer beim Berlin-Marathon:

• Eliud Kipchoge, Kenia, 2022 (2:01:09)
• Eliud Kipchoge, Kenia, 2018 (2:01:39)
• Dennis Kipruto Kimetto, Kenia, 2014 (2:02:57)
• Wilson Kipsang Kiprotich, Kenia, 2013 (2:03:23)
• Patrick Makau Musyoki, Kenia, 2011 (2:03:38)
• Haille Gebrselassie, Äthiopien, 2008 (2:03:59)
• Haille Gebrselassie, Äthiopien, 2007 (2:04:26)
• Paul Tergat, Kenia, 2003 (2:04:55)
• Ronaldo da Costa, Brasilien, 1998 (2:06:05)

Frauen-Weltrekorde beim Berlin-Marathon

• Takahashi Naoko, Japan, 2001 (2:19:46)
• Tegla Loroupe, Kenia, 1999 (2:20:43)
• Christa Vahlensieck, BRD, 1977 (2:34:48)

Anzahl der Läufer*innen (2022):

• 40.000 Personen

Chicago-Marathon

Der Chicago-Marathon wurde 1977 in seinem heutigen Format ins Leben gerufen und hat seit dem ersten Rennen, an dem nur 4.200 Läufer*innen teilnahmen, einen starken Zuwachs Teilnehmer*innen erhalten. Heute messen sich fast 40.000 Amateur- und Spitzensportler*innen auf den Straßen der sogenannten „Windy City“, um die 42,195 km lange Strecke zu bezwingen. Die Laufroute beginnt und endet im Grant Park, bevor die Athlet*innen an der Ziellinie eintreffen, geht es vorbei an drei der beliebtesten Stadien der Stadt, dem Wrigley Field, dem United Centre und dem Guaranteed Rate Field.

Wie Berlin und London hat auch der Kurs in Chicago einige der schnellsten Zeiten der Geschichte hervorgebracht, darunter den Weltrekord 2019 von Brigid Kosgei mit 2:14:04 Stunden. Diese Marke ist über 45 Minuten schneller als die erste weibliche Siegerzeit 1977 mit 2:50:47 Stunden von Dorothy Doolittle. Der Sieger der Männer war in diesem Jahr Dan Cloeter mit einer Zeit von 2:17:52.

Der Chicago-Marathon in Zahlen

Streckenrekord Männer:

• Dennis Kimetto, Kenia, 2013 (2:03:45)

Streckenrekord Frauen:

• Brigid Kosgei, Kenia, 2019 (2:14:04)

Streckenrekord im Rollstuhlfahren der Männer:

• Heinz Frei, Schweiz, 2010 (1:26:56)

Streckenrekord im Rollstuhlfahren der Frauen:

• Tatyana McFadden, USA, 2017 (1:39:15)

Weltrekorde der Männer beim Chicago-Marathon:

• Khalid Khannouchi, Marokko, 1999 (2:05:42)
• Steve Jones, Großbritannien, 1984 (2:08:05)

Weltrekorde der Frauen beim Chicago-Marathon:

• Brigid Kosgei, Kenia, 2019 (2:14:04)
• Paula Radcliffe, Großbritannien, 2002 (2:17:17)
• Catherine Ndereba, Kenia, 2001 (2:18:47)

Anzahl der Läufer*innen (2022):

• 40.000 Personen

New-York-City-Marathon

Der größte Marathon der Welt ist der New York City Marathon. Mit rund 50.000 Teilnehmer*innen im vergangenen Jahr, hat der Marathon unglaublich an Bedeutung gewonnen in der Marahtonszene. Bei der ersten Ausgabe 1970 in New York gingen nur 127 Läufer an den Start, von denen nur 55 das Rennen beendeten. Der Amerikaner Gary Muhrcke gewann mit 2:31:38 den aller ersten New-York-City-Marathon.

Ein Jahr später wurde die Amerikanerin Anne Beth Bonne die erste weibliche Siegerin des Rennens mit einer Weltrekordzeit von 2:55:22.

Im Jahr 1976 wurde ein neuer Kurs eingeführt, der durch alle fünf Bezirke der Stadt führt und in Staten Island beginnt. Die Ziellinie befindet sich im weltberühmten Central Park. Dazwischen überqueren die Läufer*innen fünf Brücken, bezwingen steile Hügel und passieren einige der berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Welt.

Vier Weltrekorde wurden auf dieser Strecke aufgestellt, alle von Frauen, darunter sogar drei in Folge von der Norwegerin Grete Waitz bei den Marathons zwischen 1978 und 1980.

Der New York City Marathon in Zahlen

Streckenrekord Männer:

• Geoffrey Mutai, Kenia, 2011 (2:05:06)

Streckenrekord Frauen:

• Margaret Okayo, Kenia, 2003 (2:22:31)

Streckenrekord im Rollstuhlfahren der Männer:

• Marcel Hug, Schweiz, 2022 (1:25:26)

Streckenrekord im Rollstuhlfahren der Frauen:

• Susannah Scaroni, USA, 2022 (1:42:43)

Weltrekorde der Frauen beim New-York-City-Marathon:

• Grete Waitz, Norwegen, 1980 (2:25:42)
• Grete Waitz, Norwegen, 1979 (2:27:33)
• Grete Waitz, Norwegen, 1978 (2:32:30)
• Beth Bonner, USA, 1971 (2:55:22)

Anzahl der Läufer (2022)

• 47.000 Personen